Kirchenchor Tröbes besucht
Prof. Dr. Alfred Hierold in Bamberg am 24. September 2006
Tröbes/Bamberg/Friesen. Bei herrlichem Spätsommerwetter unternahm
der Kirchenchor einen Ausflug in die Bischofsstadt Bamberg. Nach dem Aufbruch in aller Frühe führte die Fahrt über
Weiden - Eschenbach - Auerbach quer durch die Fränkische Schweiz mit seinen
malerisch gelegenen Orten Pottenstein und Gößweinstein weiter nach
Ebermannsstadt, wo der Bus das Wiesenthal verließ und die im Süden des
Landkreises Bamberg gelegene Marktgemeinde Hirschaid ansteuerte.
Mit seinen knapp 11.000 Einwohnern ist Hirschaid die größte
Gemeinde im Landkreis Bamberg. Bald war das erste Ziel der Reise erreicht, der
Ort Friesen, ein schmuckes Dorf mit 350 Einwohnern, dessen Gründung auf die Siedlungstätigkeit
des Frankenkönigs Karl des Großen zurückgeht. Hier gab es ein freudiges
Wiedersehen mit dem aus Saubersrieth stammenden Heimatpriester Prof. Dr. Alfred
Hierold, der neben seiner Lehrtätigkeit als renommierter Kirchenrechtler an der
Uni Bamberg die Kirchengemeinde Friesen als Seelsorger betreut. Den
Gottesdienst in der 1867 erbauten Kirche "Maria vom Guten Rat"
gestaltete der Kirchenchor Tröbes unter Leitung von Andreas Ach mit
verschiedenen Liedsätzen gesanglich mit. Den Besuchern aus der Oberpfalz fiel
während der Eucharistiefeier sehr wohltuend auf, dass der Volksgesang von
vielen kräftigen Männerstimmen
bestimmt wurde. Ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit Prof.
Hierold, sowie dem Bürgermeister von
Hirschaid, Andreas Schlund und Vertretern der Kirchenverwaltung durfte nach der
schönen Gottesdienstfeier nicht fehlen. Beim anschließenden Weißwurstfrühstück,
zu welchem der Geistliche seine Landsleute in den traditionsreichen
Brauerei-Gasthof Brütting eingeladen hatte, langten
die Kirchenchormitglieder kräftig zu. Dann ging die Fahrt in das nahe Bamberg
weiter, wo Prof. Dr. Alfred
Hierold seine Besucher zunächst auf den Michaelsberg
mit dem mächtigen Gebäude des ehemaligen Benediktinerstifts St. Michael führte.
Von der Terasse bot sich ein herrlicher Panoramablick
über die auf sieben Hügeln erbaute Universitäts- und Bischofsstadt. Der viertürmige Dom, die ihn umgebenden Bauten der Alten
Hofhaltung, der Neuen Residenz und der historischen Domherrenhöfe zählen zu den architektonischen
und kunsthistorischen Kostbarkeiten Europas.
Das historische Stadtbild wurde deshalb auch von der UNESCO 1993 zum
Weltkulturerbe ernannt.
Großen Eindruck hinterließ die Führung durch die Klosterkirche des
um 1015 von Kaiser Heinrich II erbauten Stifts St. Michael, das im 18. Jahrhundert
von den Gebrüdern Dientzenhofer
im barocken Stil neu aufgebaut wurde, und in der sich das Grabmal des Hl. Otto
befindet, der als 8. Bischof der
Erzdiözese Bamberg vorstand. Ein Abstecher zum Gebäude der Theologischen Fakultät
der Universität, wo Prof. Dr. Hierold seit über 25 Jahren als Professor für
Kirchenrecht überaus erfolgreich wirkt, darunter für zwei Amtsperioden als
Rektor der Universität.
Die theologische Fakultät mit ihren knapp 400 Studierenden ist der
älteste und ursprünglichste Teil der nach ihren Gründern benannten Otto-Friedrich-Universität
Bamberg. Heute beherbergt die Uni Bamberg sämtliche geistes- und
sozialwissenschaftliche Fachrichtungen sowie die modernen Fakultäten für
Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Den Höhepunkt des
Besichtigungsprogramms bildete am Nachmittag ein Rundgang durch den Kaiserdom.
Kaiser Heinrich II gründete 1007 das Bistum
Bamberg und ließ im gleichen Jahr den ersten Dom errichten, der aber zweimal
abbrannte und durch den heutigen im Stil der späten Romanik und frühen Gotik
(aus dem 13. Jahrhundert) ersetzt wurde. Kaiser Heinrich und seine Frau
Kunigunde, die im Dom begraben sind, sind das einzige heiliggesprochene
Herrscherpaar des deutschen Mittelalters. Von der Bevölkerung unzugänglich ist
auch das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Papst Clemens II, vorher Bischof
von Bamberg ließ sich im Dom begraben.
Prof. Hierold wusste viel Wissenswertes über weitere wichtige Kunstschätze
im Dom zu erzählen, so über den Bamberger Reiter, den Riemenschneider-Altar,
den Weihnachtsaltar von Veit Stoß oder über das imposante Fürstenportal. Den
Abschluss der Stadtbesichtigung bildete eine Schifffahrt auf dem Main entlang
der malerischen Häuserzeile von "Klein-Venedig" hinaus zum modernen Umschlaghafen am Rhein-Main-Donau-Kanal. Dann hieß es
Abschiednehmen. Reiseleiter Josef Schafbauer dankte Prof. Dr. Alfred Hierold im
Namen der Sängerinnen und Sänger für den unvergessenen Tag und überreichte ein
Geschenk. Nach einem gesungenen Abschiedsständchen für den beliebten
Heimatpriester traten die Chormitglieder mit vielen Eindrücken im Gepäck den
Heimweg über die Autobahn Bamberg-Bayreuth an.