Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“  Ausgabe Nr. 47 v. 24. Februar 2007

Nur von Christus geht alles Heil aus

Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller predigt bei Pontifikalamt ‑ „Mittler zwischen Menschen"

 

Moosbach. (gi) Die Kirche St. Peter und Paul in einer der ältesten Pfarreien im Landkreis, erlebte einen großen Tag. Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller besuchte am Donnerstag Moosbach zum Abschluss der großen Pfarrvisitationen im Dekanat Leuchtenberg.

Pfarrer Josef Most wertete es als schönes Zeichen, dass der Bischof zuerst einzeln den Kindern den Segen erteilt hat (wir berichteten). Der Diözesanbischof ging auf die Liebe Jesus zu den Kindern ein. „Jesus liebt und segnet dich." Der Kindergarten mit den Erzieherinnen gestalteten die Andacht musikalisch mit.

 

Positive Bilanz

Am Abend feierte der Bischof mit PfarrerMost,18 Geistlichen und vielen Gläubigen aus der Pfarrei und dem ganzen Dekanat Leuchtenberg ein Pontifikalamt. Dekan Gerhard Wagner freute sich über die positive Bilanz, die Regionaldekan Gerhard Pausch bei der Visitation der Pfarrei Moosbach gezogen hat.

Der Gast aus Regensburg freute sich, in einer den beiden Kirchenfürsten Peter und Paul geweihten Kirche zu stehen. Bischöfe seien Mittler zwischen Menschen und Lehrern. Dabei gehe es um Licht und Leben, um Orientierung und Wärme. Selbst der Papst stelle sich nicht in den Mittelpunkt, sondern sei ein demütiger Lehrer und Zeuge des Evangeliums, ein guter Hirte und Vorbild.

Gehört der Glauben noch in unsere moderne Zeit hinein? Steht die Kirche mit ihrer Glaubenslehre noch im Leben? Leidenschaftlich warnte der Bischof vor solchen Fragen. „Was kommt bei einer solchen Denkweise heraus, wenn man den Menschen auf das Machbare und Nutzbare reduziere, wenn die tiefen existenziellen Fragen nicht gelöst werden?"

Viele Menschen würden einfach nicht mehr hingeführt zur Kirche. Wer einer „C‑Partei" angehöre, müsse sich auch zur Kirche bekennen und sich nach dem Gemeinwohl richten.

Wichtiger sei das Wissen von der Lehre Christi. Viele junge Leute wüssten nichts von Christus. „Lassen Sie sich von niemanden einreden, wir brauchen die Kirche nicht, seien wir aus vollem Herzen Christen", rief der Bischof den Gläubigen zu.

Von Jesus Christus gehe alles Heil aus. „Wer auf Christus steht, der steht auf festem Grunde, der hat sein Haus auf einem Felsen gebaut. Darum feiern wir die Eucharistie mit Freude und Inbrunst."

Der Oberhirte sprach weiter eine traurige Bilanz des Dekanats Leuchtenberg an. 100 Menschen mehr wurden im letzten Jahr zu Grabe getragen als geboren wurden. „Christen sind zukunftsorientiert und resignieren nicht", machte der Bischof den Gläubigen Mut.

Er dankte allen, die in irgendeiner Weise in der Kirche mitarbeiten, sowie den Kirchenchören aus Moosbach und Tröbes für die musikalische Umrahmung. Nach dem bischöflichen Segen sangen alle „Großer Gott wir loben Dich".

Mut machende Worte

Das Evangelium trug Diakon Herbert Sturm und die Fürbitten Anne Hanauer und Hermann Gissibl vor. Regionaldekan Pausch dankte dem Bischof für diese wegweisende Predigt und die Mut machenden Worte.