23. September 2012: Vortrag von Sebastian Wurmdobler | |
beim Kolping-Familienkreis | |
Zu einem Interessanten Vortrag unter dem Motto „Wie wir
abgespeist werden! Irreführung mit Lebensmittel!“ lud der
Kolpingfamilienkreis alle interessierten in den Turnraum des
Kindergartens ein. Referent Sebastian Wurmdobler vom
Kolping-Erwachsenbildungswerk Regensburg konnte den Zuhörern
veranschaulichen, warum wir dies oder jenes Produkt kaufen. Schon
bei der Form des Einkaufswagens wird darauf geachtet, den
Konsumenten zu suggerieren, das er noch nicht viel eingekauft hat
und noch reichlich Platz ist. Der Einkauf beginnt bei vielen
Supermärkten in der sog. „Bremszone“ – beim Obst und Gemüse. Hier
wird mittels Licht und leichter Bedüsung der Eindruck von gesunden
und frischen Obst vermittelt. Auch wird bei der Anordnung des
Supermarktes darauf geachtet, den Weg links einschlagen sollen. Da
der Mensch eher rechtslastig ist, wird die Zeit im Supermarkt
dadurch erhöht. Wurmdobler informierte noch über weitere solcher
psychologischen Tricks. Anschließend ging er auf die Produkte näher
ein. Durch die Werbung mit Natur, Sport und Intellegenz sollen die
Kunden zu Kauf von den Produkten überzeugt werden. Manche Produkte
werben mit den Siegel Ökotest, was auf eine sehr gesunde Nahrung
hindeuten soll. Getestet werden aber nur die einzelnen Inhaltsstoffe
des Produkts und deren Umweltverträglichkeit – es sagt aber nichts
über die Wirkung aus. Anhand von Beispielen wurde erläutert, dass
normale Schokolade weniger Zucker hat, als die „locker und leichte“
Milchschnitte. Besonders
Lebensmittel für Kinder sind wahre Fett- und Zuckerbomben und
dadurch werden diese schon früh an Marken gebunden.
In einem Versuch wurde das vermeintlich gesunde Pausengetränk
„CapriSonne“ nachgebraut. Auf 0,2 l benötigt man 6,5 Würfelzucker
und je 1 Teelöffel Zitrone und Orangensaft. Der Aufdruck dieses
Getränkes lässt sicher eine andere Zusammensetzung folgen.
Die Lebensmittelbranche gibt bei einem Umsatz von 150 Mrd
Euro insgesamt 2,8 Mrd. Euro für Werbung aus. Dies ist mehr als die
Automobilbranche in Werbung investiert. Da der Markt nur „gesättigt“
werden kann, versucht die Industrie mit den Stichwörtern „bio –light
– natürlich – gesund – traditionell – artgerecht“ sich Marktanteile
zu sichern. Aber bei genaueren Hinsehen kann man feststellen, dass
die Produkte mit gesund und light nichts zu tun haben.
Jürgen Kellermann bedankte sich mit einem kleinen Geschenk
bei Sebastian Wurmdobler für den Interessanten Vortrag. |
|