Geschichte des Kindergartens
   
   

Der Kindergarten St. Anna Moosbach

Ein Bericht von Anni Hierold in der Festschrift zum 6. Heimatfest Juli 2007, mit Ergänzung 2017/2019

 

Die Kinderbetreuung in Moosbach kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits in den vierziger Jahren gab es in der Hirschauer Straße einen Kindergarten, der 1953 unter der Leitung von Schwester Leonhardis in das Schwesternhaus verlegt wurde.

Bereits 1960 war der damals eingerichtete Raum zu klein und ein Anbau unumgänglich. In den erweiterten Räumen konnten nun 50 Kinder in die Obhut von Sr. Isolde ( Leiterin ) und Sr. Maria gegeben werden.

Bald schon zeigte sich, dass auch diese Lösung nur von kurzer Dauer sein konnte. Die aufstrebende Marktgemeinde benötigte mehr Kindergartenplätze. Der damalige Ortsgeistliche Pfarrer Josef Fromm plante daher einen großzügigen Neubau, der zwar mit dem Schwesternhaus verbunden, trotzdem eigenes Gebäude war. Durch eine großzügige Spende ~ der Geschwister Josef und Anna Schlaffer aus Grub war die Finanzierung gesichert. Der Bau wurde Der Bau wurde 1970 begonnen und war bereits im Sommer 1972 fertig gestellt. Die Baukosten betrugen 700 000,- DM.

 

Der Neubau erhielt drei Gruppenräume mit je 70 qm Nutzfläche, einen Ausweichraum, Turnsaal, Waschraum mit Toiletten und Büro. Die Leiterin war Sr. Hieronyma. Den Spendern im Gebet zu danken werden die Kinder auch heute noch angehalten und auch der Name unseres Kindergartens soll an die gute Tat dieser beiden Menschen erinnern, er ist daher der Hl. Anna geweiht.

In einer Neuauflage des Kindergartengesetzes von 1993 war ein Umbau der Räumlichkeiten notwenig geworden. Nach jahrelanger Arbeit mit den Behörden bekam der damalige Pfarrer Josef Zapf die stiftungsaufsichtliche Genehmigung zum Umbau, für den die Kirchenverwaltung als Trägerin zuständig war.

Es wurden drei Intensivförderräume, ein Personalaufenthaltsraum und eine Kindertoilette im Gartenbereich geschaffen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Außenanlage erweitert und durch neue Spielgeräte ergänzt. Die Segnung der neuen Kindergartenräume und der Turn- und Spielgeräte erfolgte am 25. Mai 1997 durch Pfarrer Josef Zapf. Leider nagte der Zahn der Zeit auch am unserem Flachdach. Es war an mehreren Stellen undicht geworden und musste dringend saniert werden, die letze Baumaßnahme von Herrn Pfarrer Josef Zapf, der im September 2002 in den Ruhestand trat.

 

Am 1. September 2002 durften wir unseren neuen Pfarrer Josef Most willkommen heißen und die Arbeit mit dem Kindergarten ging gleich los. Eine Umstrukturierung unserer Außenanlagen war längst fällig geworden und Pfarrer Josef Most und Frl. Rosa standen uns stets mit Rat und Tat zur Seite. Jedoch nur durch den ungeheueren Fleiß unserer Elternbeiratsmitglieder konnte unser Garten neu angelegt und umgestaltet werden. Für die Kinder besonders attraktiv ist das Gemüsebeet, es wird mit Feuereifer gepflanzt oder gesät und dann natürlich geerntet.

 

Zum 30jährigem Kindergartenjubiläum 2003 überraschte der Elternbeirat sogar mit einem eigenem Buch, der „Moosbacher Kinderschatztruhe für Jung und Alt". Ein besonderes Spielerlebnis ist das Gartenhäuschen, welches ebenfalls der Elternbeirat finanziert, gestrichen und aufgestellt hat. Die feierliche Einweihung erfolgte durch Pfarrer Josef Most am 24. Juli 2004. Eine Vogelnestschaukel, die im Sommer 2005 vom Elternbeirat angeschafft und aufgestellt wurde, vervollständigt nun unsere Außenspielanlage.

 

Seit Herbst 2012 gibt es im Kindergarten auch eine Kinderkrippe, die in das bestehende Gebäude integriert wurde. Dazu wurde der bisherige Geräteraum umgebaut und im Garten ein eigenes neues Gebäude errichtet.  Durch den Einbau der Kinderkrippe wurde der gesamte Kindergarten durch Architekt Gerfried Mühlbauer aus Weiden auf den neusten Stand gebracht mit neuer Außenanlage mit Aufgang, Beleuchtung, Sicherheitsanlagen, Türen u. a. Die Kosten beliefen sich auf 230.000 Euro. Der Krippenraum wurde am 30.September 2012 durch Pfarrer Josef Most eingeweiht.
Die Krippe bietet Platz für 12 Kinder im Alter von einem bis zu drei Jahren.

Durch das Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz vom 01. 08. 2005 haben sich einige schwerwiegende Änderungen ergeben. Erfolgte bisher die Bezuschussung gruppenbezogen, wurde nun die kindbezogene Förderung eingeführt, was für uns im ländlichen Raum, nicht unbedingt von Vorteil ist. Die Zuschüsse orientieren sich nun nicht mehr an der Zahl der Gruppen, sondern an der von den Eltern gebuchten Betreuungsdauer.

In der Ausführungsverordnung zum BayKibiG sind die Bildungs- und Erziehungsziele verbindlich festgelegt, sie fordert eine ganzheitliche elementare Bildung, die folgende Teilbereiche unter Berücksichtigung der Alters- und Entwicklungsstufe zu beinhalten hat:

1. Ethische, religiöse Bildung und Erziehung

2. Sprachliche Bildung und Förderung

3. Mathematische Bildung

4. Naturwissenschaftliche und technische Bildung

5. Umweltbildung und  -erziehung

6. Informationstechnische Bildung

7. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung

8. Musikalische Bildung

9. Bewegungserziehung und

10. Gesundheitserziehung

Diese Erziehungsziele sollen wie bisher durch angeleitetes und freies Spiel erreicht werden, dazu gehören auch sinnliche Anregungen und Bewegung, Bilderbücher, Geschichten, Musikinstrumente, Experimente, Vergleichen und Zählen.

 

Leitziel ist nach wie vor der „beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann"    (Auszug aus dem BayKiBiG §1).